Kaffee ist für die meisten Leute ein essenzieller Bestandteil des alltäglichen Lebens: Der erste Kaffee am Morgen oder beim Kaffeeklatsch versüsst rund 80 Prozent der Deutschen das Leben. Inzwischen befindet sich der Kaffeekonsum in Deutschland sogar auf einem Rekord Niveau mit durchschnittlich bis zu vier Tassen Kaffee pro Kopf. Über die Herkunft des Kaffees und die Produktionsbedingungen denken wir dabei – wenn überhaupt – viel zu selten nach. Wer seinen Kaffeekonsum einschränken oder ganz auf Kaffee verzichten möchte, kann auf tolle Alternativen zurückgreifen. Welchen Kaffee-Ersatz es gibt und was für Vorteile er hat, liest du hier.
1. Malzkaffee, oder auch auch “Kinderkaffee” genannt, von der wohl bekannteste Malzkaffee-Marke “Caro Kaffee” vom Hersteller Nestlé.Wer kennt sie nicht?
Es sind in Wasser eingelegte, zum Keimen gebrachte und dann wieder getrocknete – Gerstenkörner. Deshalb ist Malzkaffee auch als Gerstenkaffee bekannt, erinnert sowohl geschmacklich als auch farblich an Bohnenkaffee, enthält aber weniger Bitterstoffe. Malz- bzw. Gerstenkaffee ist als Instant-Granulat oder als Pulver zum Aufbrühen breit erhältlich.
2. Dinkelkaffee ist neben Malzkaffee inzwischen die zweitbeliebteste koffeinfreie Kaffee-Alternative auf dem aktuellen Markt. Dieser Kaffee-Ersatz aus Dinkelkörnern findet sich inzwischen in Drogerien und (Bio-)Supermärkten, wo er als löslicher Instant-Kaffee verkauft wird. Wie alle Frucht- und Getreidekaffees aus dieser Liste kann er klimaschonend in Deutschland angebaut, geerntet und verarbeitet werden. Geschmacklich kommt er dem herkömmlichen Kaffee recht nahe, aber kann er – je nach Röstung – auch würzige und süßliche Noten aufweisen.
3. Lupinenkaffee wird aus den Samen der Süßlupine gewonnen und nimmt erst langsam Fahrt auf, seit auch andere Produkte auf Lupinenbasis, wie zum Beispiel Fleischersatzprodukte bekannter werden. Lupinenkaffee hat die gleiche Optik wie Kakaopulver, nach dem Aufgießen soll er geschmacklich stark an Bohnenkaffee erinnern. Wenn du also nach einer Kaffee-Alternative suchst, die sich möglichst wenig von “richtigem” Kaffee unterscheidet, bist du hier vermutlich gut beraten. Süßlupinenkaffee ist außerdem Gluten- und koffeinfrei.
4. Zichorienkaffee: Aus Zichorie lässt sich ein bekannter Kaffee-Ersatz gewinnen. Weil wir die Knospen einiger Wegwarten-Arten als Chicorée-Salat essen, ist dieser Kaffee auch unter dem Namen Chicorée-Kaffee bekannt. Diese Alternative besteht aber nicht aus Salatblättern, sondern aus den gerösteten und gemahlenen Wurzeln der Wurzelzichorie. Beim Rösten entsteht ein Geschmack, der an Bohnenkaffee erinnert.
5. Auch der intensiv schmeckende und leuchtend grüne Matcha-Tee ist ein Trendgetränk und wird inzwischen auch in Smoothies, Eistee, Keksen und Süßigkeiten benutzt. Dabei ist er nur die Weiterentwicklung eines bereits erwähnten Klassikers, denn: Matcha ist lediglich unfermentierter, nach einem speziellen Verfahren gezüchteter grüner Tee, dessen Blätter zu einem Pulver zermahlen werden. Das Extrakt schmeckt herb-bitter bis fruchtig und wirkt belebend. Denn natürlich enthält auch Matcha Koffein, das in dem Grüntee-Pulver sogar noch konzentrierter vorliegt als in konventionell gezüchtetem grünem Tee.
6. Schwarztee ist für viele Menschen die gängigste Kaffee-Alternative. Das geschmackliche Spektrum reicht von kräftig über malzig bis zu lieblich. Schwarztee punktet dabei ebenso mit Koffein wie Kaffee, mit dem er konkurriert. Zwei Tassen Tee haben ungefähr dem Koffeingehalt einer Kaffeetasse.
7. Ingwertee ist das erste Heißgetränk dieser Liste, das kein Koffein enthält, aber trotzdem eine gute Alternative ist. Es ist nicht nur ein Hausmittel gegen Übelkeit, dem Aufguss wird auch eine belebende Wirkung zugesprochen. Grund sind die Scharfstoffe, vor allem Gingerol, die der Knolle ihren typischen Geschmack verleihen. Die scharfen Substanzen der Ingwerwurzel heizen dem Stoffwechsel ein, weil sie die Durchblutung fördern, und sorgen sogar dafür, dass das ‘Glückshormon’ Endorphin ausgeschüttet wird.
8. Grüner Tee punktet bei vielen Menschen mal mit fruchtigen, mal mit blumigen Noten und gilt darüber hinaus als gesund: Es gibt Hinweise darauf, dass das Risiko für Krebs oder Herz-Kreislauferkrankungen sinkt, wenn viel grüner Tee getrunken wird. Die Wissenschaft vermutet, dass sogenannte Polyphenole – sekundäre Pflanzenstoffe, die in grünem Tee vorkommen – dafür verantwortlich sind. Grünen Tee niemals mit sprudelnd kochendem Wasser übergießen, sondern erst etwas abkühlen lassen!
9. Guaraná-Pulver: Die dazugehörige Pflanze stammt aus dem Amazonasbecken und hat sich hierzulande als hipper Wachmacher etabliert. Der Grund auch hier: Die Samen des Seifenbaumgewächses sind stark koffeinhaltig. Sie können zu einem hellbraunen Pulver zermahlen werden, das anschließend mit heißem Wasser aufgegossen wird. Da die Samen sehr herb bis bitter schmecken, ist das entstehende Getränk nicht jedermanns Geschmack. Deshalb empfiehlt es sich, den Aufguss zu süßen, beispielsweise mit Rohrzucker, Kokosblütenzucker oder anderen Zuckerarten. Alternativ können Sie das exotische Koffein-Pulver auch anderen (Heiß-)Getränken oder Lebensmitteln zusetzen.
10.Das letzte Modegetränk der Liste ist der Mate, der ebenfalls als Muntermacher beworben und gerne mit anderen Getränken versetzt wird. Verantwortlich für die anregende Wirkung ist vor allem die Kombination der Inhaltsstoffe Koffein sowie Theobromin und Theophyllin, die mit Koffein verwandt sind. Die anregende Wirkung von Mate ist nicht so stark wie die von Kaffee, hält aber länger an, so die Forschung.
Fotocredit: Unsplash
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