Du hast die Spannung im Schwanz hängen!, schallte es durch den Raum als ich die Räumlichkeiten des Southside Boxing Gym in Krefeld das erste mal betrat – Manni trainierte da gerade mit den Jungs und Mädels. Er ist dort aber nicht nur der Chef im Ring, Betreiber und Herz des Gyms, sondern auch sportlicher Leiter des Boxsport- und Bildungszentrum NRW. Das Boxen hat Manni in Deutschland bzw. Holland und England gelernt, ausgelernt hat er in den USA. Nach zwei Stunden ist das Training vorbei und ich hätte noch ewig bei Manni sitzen bleiben können, um seinen Statements und Geschichten zu lauschen. Solch ergiebigen Gespräche würde ich mir immer wünschen. Dieses mal wollte ich mehr wissen und bat ihn zum Interview, weitere Details konnte ich mir nämlich auf keinen Fall entgehen lassen!
Bitte stelle Dich vor – Wer bist Du und was machst Du?
Ich bin Manni Faber, Chef Trainer und Eigentümer des South Side Boxing Gym’s bzw. Boxsport- und Bildungszentrum NRW.
Wie sieht ein typischer Tagesablauf bei Dir aus?
7:30 Uhr aufstehen, gemütlich Frühstücken, danach die administrativen Dinge bearbeiten die man so bearbeiten muss und danach fahre ich ins Gym. Meistens habe ich 2 – 3 Kunden für das Personaltraining bzw. Managertraining und danach mache ich eine Pause bist 15:00 Uhr. Ab 15:00 Uhr beginnt denn der normale Geschäftsbetrieb. Um 17:30 Uhr kommen denn die ersten Gruppen, das zieht sich denn bis ca. 21:00 Uhr und gegen 22:00 Uhr wird der Feierabend eingeläutet!
Wie bist Du zum Kampfsport gekommen?
Als 6 jähriger durch meinen Opa.
Wie oft trainierst Du selber?
Im Moment 2 x die Woche, ansonsten 4 x die Woche.
Du förderst intensiv weibliche Nachwuchsboxerinnen, warum ausgerechnet Mädchen/Frauen?
Die Mädels haben genauso eine Chance verdient wie die Jungs, habe ich in den amerikanischen Gym’s kennengelernt und es hat sich als richtig herausgestellt! Deswegen fördere ich die Mädels mit dem Projekt „Give A Girl A Dream“!
Worin liegt der Unterschied zwischen Männern und Frauen beim Boxen?
Die meisten Mädels sind zäher und bleiben bei der Stange, sie jammern auch nicht soviel!
Was hat Dich das langjährige Boxtraining gelehrt?
Das Boxtraining macht einen hart, es ist herausfordernd und anspruchsvoll, wenn der Intellekt vorhanden ist „nachvollziehbar“, partnertauglich und macht Spaß! Im psychischen Bereich würde ich sagen das man durch den Boxsport Aggressionen abbaut, das Selbstbewusstsein stärkt und die mentale Leistungsfähigkeit auf trapp bringt!
Welcher Moment war besonders in Deiner Laufbahn?
Der Sieg gegen Marc Morge in Amsterdam und die Sparringszeit mit Thomas Hearns.
Was braucht man, um ein erfolgreicher Boxer zu sein?
Talent, Ehrgeiz, Beharrlichkeit und er muss sich von seinem Trainer führen lassen, sonst wird aus der Karriere nichts, oder nicht viel!
Hast Du einen Leitspruch/Mantra?
„Es war einmal einer, der wollte nicht klein beigeben.
Der wehrte sich.
Er wollte es nicht gemütlich haben,
Mit sich nicht und mit den Leuten nicht.
Und nie dachte er daran, aufzustecken.
Morgens tastete er seine Knochen ab,
Las die Zeitung und spuckte aus dem Fenster.
Für ein paar Runden, dachte er,
Bin ich immer noch gut.
Und war mit seinen Göttern und sich im reinen.
Nothing for tears.
Solange du stehen kannst, wirst du kämpfen.“
(Herbert Asmodi)
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